
Merkst du ihn noch? Den Duft von frischem Popcorn und der großen Filmwelt? Am Samstag brachten ihn Florian Henckel von Donnersmarck und Tom Schilling gemeinsam mit ihrem neuen Film “Werk ohne Autor” ins Kinocenter nach Gießen.
Pünktlich um 18:30 Uhr erstrahlte die Kinoleinwand. Ganze 3 Stunden und 9 Minuten lang donnerte “Werk ohne Autor” eingerahmt von schweren, roten Samtvorhängen dem vollen Haus entgegen. Ratze putz ausverkauft war das Broadway. Der Film hat viel. Erzählt wird das Leben von Kurt Barnert. Ein Künstler, der während des 2. Weltkrieges aufwächst. Danach zunächst mit seiner Kunst von der DDR instrumentalisiert werden soll, bevor er gemeinsam mit seiner Frau die Flucht in den Westen und letztendlich an die Kunsthochschule Düsseldorf wagt. Doch auch dort lässt die Vergangenheit gemeinsam mit seinem Schwiegervater nicht ab von ihm. Ein Film, der es wert ist erst einmal für ein paar Tage sacken gelassen zu werden und viel Platz für Diskussionen einräumt.
Nach der Kinovorstellung war noch lange nicht Schluss.
Doch wie waren sie denn nun, die beiden Filmstars? Kurz gesagt: Groß, klein und so gar nicht gekünstelt. Mit einem Hupkonzert wird der Zuschauer von “Werk ohne Autor” entlassen. Genau in dieses schritt eine große Person mit lockigen roten Haaren – Regisseur Florian Henckel von Donnersmarck. Mit den Worten “… dies ist eins der Privilegien als Regisseur. Man darf bei diesen großen Schauspielern der erste Zuschauer sein und sieht was ein Tom Schilling schon mit einer Geste erzählen kann. Man blickt ihn durch seine Augen in die Seele. Ich bin ein großer Fan von ihm.” kündigte er seine Begleitung Tom Schilling an. Im Gegensatz zu ihm wirkt Tom sehr klein. Doch in Sachen Tiefgründigkeit der Wortwahl machen sie sich beide nichts vor. Beide schweifen gerne in ihren Erzählungen weit aus. So erfuhren wir als Publikum viel mehr als zunächst die Fragen von Martin Otto (Leitung Kinocenter Gießen) und danach die Fragen aus dem Publikum vermuten ließen. Spannend wäre es gewesen, wie Robert Koch zu diesem stimmigen Duo gepasst hätte. Doch leider musste Robert Koch kurzfristig aus private Gründen sein Kommen absagen.
Am Ende des Abends ist noch dieses Selfie mit Tom Schilling entstanden. Person im Hintergrund und leicht unscharf. Aber genau das ist sie nun mal, die Realität, das Wahre. Genau das Wahre fasziniert auch die Figur Kurt Barnert. Gemalte Porträts von sich mag jeder. Diese Porträts, für die man stundenlang das Posen übt. Doch Schnappschüsse, die jeder einfach so machen kann, die mögen nur wenige. Doch woran liegt das? Diese Schnappschüsse zeigen eben die Wahrheit.
Wie geht es dir dabei? Gehörst du zum Team Schnappschuss oder hast du lieber die Kontrolle über das Foto?
Mehr über den Film Werk ohne Autor erfährst du hier.
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